KITA-Eingewöhnung: Lass das mal den Papa machen!

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… der Papa macht das gut. Bei uns läuft seit zwei Tagen die Kindergarteneingewöhnung 2.0. Wieder begleitet unser Kind dabei der Papa. Warum auch nicht? Fast hätte ich es nicht mehr erwähnenswert gefunden. Habe ich auf Instagram auch tatsächlich glatt vergessen. Ist doch wurscht, ob Mama oder Papa. Aber dann wurde mir wieder klar: äh, äh – ist wohl doch noch nicht der Standard. Schon gar nicht hier auf dem „Land“. Da sind die Rollen immer noch sehr klassisch verteilt.

Jetzt muss ich zugeben, dass wir die KITA-Eingewöhnung beide Male recht pragmatisch angegangen sind und wir sie nicht als „Emanzipations-Ding“ betrachten. Bin eh kein Fan von Rollenumkehrung. Bringt ja nichts, wenn plötzlich die Mütter alle Vorteile genießen und die Papas die Mamas „spielen“. Nicht wirklich, was wir mit der Papabegleitung im Sinn hatten. Außerdem ist unser Kind tatsächlich der allerletzte Mensch, der sich für Feminismus und Gleichberechtigung interessiert. Trotz aller Bemühungen: Die Mama ist halt die Mama und der Papa der Papa. Zu mir hat sie einfach eine stärkere körperliche Bindung (vielleicht sind die 1,5 Jahre Stillen „schuld“?!). Deshalb gab uns schon die Erzieherin im ersten Kindergarten den ganz allgemeinen Tipp, die Eingewöhnung, falls möglich, lieber zusammen mit dem Papa zu machen. Aus dem ganz einfachen Grund, weil die meisten Kinder (ob nun durch die klassische Rollenteilung oder simple Biologie) sich viel leichter vom Papa lösen als von der Mama. Das widerspricht zwar sicher den Grundsätzen unserer modernen (jaja, von wegen) Gesellschaft, aber Emanzipation bedeutet ja gerade sich frei zu machen von dem, was Frauen halt so tun sollten. Stand zumindest in der aktuellen „Barbara“. Deshalb sag ich mal, alles, was funktioniert, ist erlaubt. Und mir ist es dabei auch völlig egal, welchem Ideal wir da jetzt nicht gerecht werden … Papa macht also die Kindergarteneingewöhnung … zum zweiten Mal.

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Die mütterliche Fürsorge als „Problem“: Natürlich ist es in der Mehrheit aller Situationen eine wunderbare Sache, dass die mütterliche Fürsorge unvergleichlich stark ist und eine Mutter sich am liebsten nie von ihrem Kind trennen möchte. Für die Kita-Eingewöhnung erschwert sie jedoch die Phase – für beide Seiten. Die langsame Eingewöhnung in der Kita baut auf der Idee auf, dass die Kinder bei den ersten Schritten vor Ort vor allem Sicherheit durch ihre Begleitperson verspüren. Hier kann eine starke, mütterliche Fürsorge kontraproduktiv werden. Quelle: netpapa.de

„Der Papa und ich sind ein super Team!“ (Daumen-hoch-Geste, Grinser) – unser Kind zum Kindergartenpersonal

Beim ersten Mal war er in seinem Vollzeitjob noch fest angestellt und musste sich dafür freinehmen. Heute ist er selbstständig und arbeitet Teilzeit (Gehalt dasselbe, by the way). Die Tatsache an sich finde ich ja schon verrückt, aber gut, anderes Thema. Wieder klappt die Eingewöhnung reibungslos und diesmal schwingt auch kein schlechtes Gewissen mit, dass er sich für eine väterliche Verpflichtung Urlaub nimmt oder das Kind über den Job stellt (was übrigens auch ein 3-jähriger Prozess war). Elternzeit war nach der Geburt für ihn nämlich noch ein absolutes Tabu-Thema. Das hätte er sich in der Arbeit nichtmal fragen trauen, obwohl es ihm rein rechtlich zugestanden hätte. Er hat es natürlich damit begründet, dass wir uns eine väterliche Elternzeit von mindestens 2 Monaten gar nicht hätten leisten können. Teureres Auto war aber kein Thema. Aber davon verstehen wir Frauen ja nichts. So lief das bei uns ganz am Anfang unserer Reise als kleine Familie. Heute ist es für Mister Macho/Statussymbol selbstverständlich, dass er und nicht ich unser Kind in den Kindergarten begleitet. Er findet eh, dass er das besser kann. Mit mir klappt ja schon das Einkaufen nicht. Damit kann ich leben. Auch wenn ich mich immer noch denke rausreden zu müssen. Vor meinen Schwiegereltern mit obigem Argument, zum Beispiel. Nämlich, dass die Kinder sich leichter vom Papa lösen und ihnen der Übergang so leichter fällt. Stimmt ja auch. Aber ich sage es mit dem Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen und weil ich unbedingt verhindern will, dass „man“ hinter meinem Rücken über mich sagt, ich hätte meinen Mann voll im Griff. „Da weißt du wer die Hosen anhat.“ Stimmt nicht. Ich bin nur kein Mensch, der Dinge akzeptiert, weil sie halt so gemacht werden. Ich stelle sie zur Diskussion. Und hinterfrage, wie sinnvoll sie wirklich sind. Ich nenne das mal gesunden Menschenverstand. Hat mit Feminismus erstmal nichts zu tun. Ich mag einfach Lösungen, die funktionieren und logisch sind. Was man von klassischen Rollenmustern und gesellschaftlichen Konventionen ja leider oft nicht behaupten kann. Vieles ist da einfach nicht zu Ende gedacht und so selten dämlich, dass man sich nur ans Hirn langen will.

Lange Rede, kurzer Sinn: Papas können die Spülmaschine ausräumen und, ja, auch ihre Kinder bei der Eingewöhnung in die Krippe oder den Kindergarten begleiten. Sollten sie vielleicht besser auch. Ob nun aus Gleichstellungs- oder praktischen Gründen, interessiert doch wirklich keinen mehr. Ich mein ja nur … Harvard-Studie zum Thema wird nachgereicht! (Nein, Spaß, ich lass das mal so stehen. Verbucht es unter „persönlicher Erfahrungsbericht“.)

happyworkingmom

Hey, ich bin Jana und Mama von zwei wundervollen Kindern. Als "Happy Working Mom" bin ich immer auf der Suche nach kreativen Möglichkeiten, Familie und Beruf zu vereinbaren. Ich habe außerdem die Marketing Agentur berger.media und den Onlineshop MIJA - Happy Things.

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